Nachahmungssignale

Nachahmungssignale

Nachahmungssignale sind Vorrichtungen, die über die Stellung eines Signals Auskunft geben an einer Stelle, von der aus das Signal selbst nicht erkennbar ist. Sie dienen meistens dazu, die richtige Stellung eines Signals zu überwachen (Kontrollsignale).

Die österreichischen Signalvorschriften schreiben in dem Art. 15 für die Einfahrsignale und in dem Art. 35 für die Distanzsignale hörbare oder sichtbare, nötigenfalls beide Kontrolleinrichtungen vor, die die Stellung »Halt« dieser Signale anzeigen. Die hörbaren Kontrolleinrichtungen (Kontrollklingelwerke) in den Stationen sind derart einzuschalten, daß sie ertönen, wenn das Einfahrsignal oder das Distanzsignal auf »Halt« steht.

Bei den preußischen Staatseisenbahnen sind neuerdings bei den durch Drahtzug gestellten Einfahrsignalen versuchsweise Überwachungseinrichtungen angeordnet, die im Stellwerk ein hörbares und ein sichtbares Zeichen hervorrufen, wenn ein Signalflügel bei Grundstellung des Signalhebels die Stellung »Fahrt frei« oder eine Stellung zwischen »Halt« und »Fahrt frei« einnimmt. Bei Kraftstellwerken (s.d.) ist fast immer eine Signalrückmeldeeinrichtung vorhanden, die die Haltstellung des Signalflügels und eine um einen gewissen Winkel (etwa 10°) gehobene Stellung des Flügels durch besondere Farbscheiben anzeigt.

Sehr verbreitet sind Signalnachahmer (signal indicator, signal repeater), die im Stellwerk die Stellung der Signalflügel anzeigen, auch auf den amerikanischen Bahnen.

In eigenartiger Form finden sich N. auf den englischen Bahnen, indem an dem Signalmast außer dem oben sitzenden Signalflügel in geringerer Höhe noch ein kürzerer zweiter Flügel angebracht ist, der alle Bewegungen des oberen Flügels mitmacht. Dieser zweite Flügel soll dem Lokomotivführer die Stellung des oberen Flügels anzeigen, wenn dieser selbst für ihn weniger gut erkennbar ist. Vielfach wird er aber auch verwendet, um bei Nebel dem Nebelwärter (fogman) (s. Knallsignale) von der Stellung des oberen Flügels Kenntnis zu geben.

Hoogen.


http://www.zeno.org/Roell-1912. 1912–1923.

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